Gastbeitrag von Michel Kruegner aus Cottbus zum so genannten Dialog in Cottbus
Im Anschluß an die Demo der Zukunft Heimat haben sich ca. 15 Personen Richtung Stadthaus begeben um dort dem Dialog beizuwohnen bzw. gegebenenfalls selbst zu reden.
Also nichts mit dem Argument die Anhänger der Zukunft Heimat hätten sich dem Monolog…sorry…Dialog verweigert.
Wir waren alle in der Altersklasse Ü 50 also mit sehr hohem jugendlichem Gewaltpotential.
Das Stadtparlament hatte sich gegenüber seinen Bürgern mit 3 Verteidigungslinien und einer taktischen Reserve für Gegenschläge geschützt.
1. Verteidigungslinie: Der auch im RBB zu sehende rot- weiße Bauzaun mit Tor… besetzt durch Ordnungsamt und Sicherheitsdienst.
2. Verteidigungslinie: Hauseingangstür bestimmt einbruchshemmend mit Sicherheitsglas …besetzt durch Ordnungsamt
3. Verteidigungslinie: Besetzung des Eingangsbereiches durch Ordnungsamt und Sicherheitsdienst.
Als taktische Reserve für Gegenschläge waren ca. 50 Polizisten mit Einsatzfahrzeugen rund um das Stadthaus und den gegenüberliegenden Parkplatz postiert.
Welche Angst haben diese Volksverrä…sorry Volksvertreter vor ihrem Volk?
Für alle völlig überraschend waren wir nun dort aufgetaucht! An der ersten Verteidigungslinie wurden die Ausweise umständlich kontrolliert und Nicht- Cottbuser abgewiesen. Alle erhielten ein gelbes Bändchen mit Nummer.
Zur Erinnerung: Flüchtlinge, damals noch Asylbewerber genannt, durften 2015 nicht mit Bändchen markiert werden, da dies angeblich gegen die Menschenwürde verstoßen hätte.
Später haben wir festgestellt, dass gelbe Bändchen nicht berechtigten, den Sitzungssaal zu betreten und damit an der Diskussion teilzunehmen.
Also wurde uns da schon die Möglichkeit der Teilnahme an der Diskussion genommen! Die Hauseingangstür (2.Verteidigungslinie) passierten wir in Begleitung einer Mitarbeiterin des Ordnungsamtes reibungslos.
Nun waren wir im 3. Verteidigungsabschnitt.
Hier herrschte helle Aufregung, da man nicht mit uns gerechnet hatte und dafür wahrscheinlich keine Weisungen vorlagen.
Ein Mitarbeiter des Ordnungsamtes verschwand, wahrscheinlich um sich Anweisungen abzuholen. Es war wahrscheinlich nicht damit gerechnet worden, dass noch weitere Zuhörer kommen.
Zeitgleich hatte auch Frau Bessin unabhängig von uns (wahrscheinlich mit Sondergenehmigung) den Eingangsbereich erreicht.
Sie ist stellvertretende Landesvorsitzende der AfD Brandenburg (schaut euch auch ihren Beitrag bei FB an).
(Siehe auch Artikel: https://matzelentzsch.wordpress.com/2018/04/24/buergerdialog-in-cottbus-wird-zur-parteiveranstaltung-und-belehrstunde-fuer-die-buerger-von-cottbus/)
https://www.facebook.com/merkelmusswegmittwoch/videos/424580924673553/
Das vergrößerte das Chaos noch mehr.
Gefühlte 20 min. mussten wir im Vorraum warten. Jacken, Schirme, Handtaschen mussten wir an der Garderobe abgegeben.
Toilettenbenutzer wurden unter Bewachung ..sorry Begleitung zur Toilette eine halbe Treppe höher gebracht….also beleitetes Pullern.
Der Posten stand in dieser Zeit bei Männlein als auch bei Weiblein vor der Toilettentür. (Tatort lässt grüßen?)
Welche Angst haben diese Volksvertreter vor ihrem Volk? Dann kam das Kommando: „Antreten“. Einer der Besucher fragte: „In Zweierreihe mit Händchen halten“. (lautes Gelächter).
Wir wurden über mehrere Nebentreppen auf den 1. Rang / Balkon über den Sitzungssaal geführt. Vorn ein Mitarbeiter des Ordnungsamtes, hinten ein Mitarbeiter des Ordnungsamtes. Anschließend durften wir in Begleitung des Ordnungsamtes zuhören.
Welche Angst haben diese Volksvertreter vor ihrem Volk? Die Akustik und Lautstärke dort oben war sehr sehr schlecht. Wir konnten kaum etwas vom Schluss der Rede des OB verstehen.
Als dann die Fraktionsvorsitzende der SPD vom hervorragenden Miteinander von Ausländern und Deutschen bei Energie Cottbus und dem CTK anfing zu erzählen, haben wir den Saal verlassen.
Da wir von dort oben sowieso nicht diskutieren konnten und zum Saal keinen Zugang hatten.
Der RBB berichtete davon – natürlich in seiner ganz eigenen Art.
So sieht (k)ein Dialog in Cottbus aus!
Michel Kruegner aus Cottbus
Vielen Dank Michel, für das anschauliche Statement.
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