Asylkritisch ist nicht gleich Asylfeindlich

Ein metaphorischer Gastbeitrag von Dani Bärle
Angenommen es brennt und das Haus meines Nachbarn steht in Flammen.
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Mir ginge es gut und ich hätte keinerlei Not.
In meinem Garten stünde eine Gartenlaube, ich hätte also den nötigen Platz, die 4-köpfige Familie unterzubringen.
Der Kühlschrank würde stets von mir gefüllt, Essen auf Rädern
finanziert und noch ein Taschengeld gereicht, um es meinen Gästen an nichts fehlen zu lassen und ihnen Teilhabe am kulturellen Leben zu gewähren, da
mit sie sich von ihrem Schicksalsschlag etwas ablenken könnten.
Allerdings würde ich erwarten, dass meine Gäste nach dem Brand wieder ihr Leben in die eigenen Hände nehmen. Sie erhielten auch hierbei so weit esgeht meine Unterstützung.
Ich würde bei Amtsgängen und Versicherungsproblemen, beim Kontakt
von Baufirmen und bei der Koordinierung des Wiederaufbaus behilflich sein.
Ich würde ihnen alles beibringen, was ich weiß, Mauern errichten, Dächer decken, Putzen, Trockenbau, Installationen, immer mit der Erwartung der Absicht einer zukünftigen Heimkehr.
Allerdings würde es mir nie in den Sinn kommen, bei meinen Gästen den Eindruck zu erwecken, sie würden aufgrund der Ereignisse ein Teil meiner Familie und meine temporär zur Verfügung gestellte Unterkunft eine dauerhafte Lösung.
Gleich gar nicht, wenn ich unterstellte, dass es ihnen selbst vor dem Brand bei sich daheim nicht wirklich so gut ginge, wie ich es ihnen hier einrichtete.
Wenn ich solch ein Signal setzte, stünden bald viele andere gleichwohl Not oder nicht Not leidende vor meinem Tore und schauten mich fragend an, warum
ich ihnen nicht diese Unterstützung zukommen ließe.
Aber meine Kapazitäten sind nun einmal beschränkt.
Und ich erwartete auch etwas Respekt vor meiner Leistung, die ich aus freien Stücken erbrächte, selbst wenn ich nicht jedem unter die sprichwörtlichen Arme greifen könnte.
Allerdings hätte ich ein Problem damit, wenn der Familienvater zu mir käme, mein Angebot dankend annehmen würde, während Frau und Kinder zwischen den Feuerwehrleuten weiter in höchster Gefahr schwebten.
Auch hätte ich ein Problem damit, dass ein Angebot eines anderen Nachbarn bereits ausgeschlagen wurde, weil eifrig Spekulationen liefen, dass es bei mir eine schicke Gartenlaube gäbe und sich Gerüchte hielten, hier wäre der Kühlschrank stets gefüllt und es gäbe auch noch Taschengeld.
Vielleicht rückte man dann sogar einfach zusammen und es wäre auch nochPlatz für Tanten, Onkel, Vettern und Vettersvettern.
Allerdings hätte ich ein Problem damit, wenn meine Großzügigkeit ausgenutzt würde, wenn es Partys in meinem Garten gäbe, die ich nicht angestimmt habe, oder es zu Streitigkeiten mit Freunden und Bekannten käme, aus welchem Grund auch immer.
Wer bei mir Gast ist, hat Bescheidenheit walten zu lassen und im Zweifelsfalle auch
um den lieben Friedens willen einfach mal zurück zu stecken, und nicht mit Gartenstühlen und Zaunlatten zu agieren.
Das größte Problem hätte ich allerdings sicher mit meinen Kollegen von der Feuerwehr.
Wenn nämlich einigen von ihnen auf der einen Seite mit dem Feuer kämpften, gleichzeitig auf der anderen Seite einige andere stets Benzin ins Feuer kippten, damit sich der Einsatz unnötig in die Länge zöge, während ich meine Gartenlaube zur Verfügung stellte.
Wenn ich dann noch aus der Feuerwehrkasse unterstützt würde, der komplette Einsatz mit Feuer und Wasser aus dieser Kasse finanziert wäre.
Wenn dann Kollegen bei Freunden und Bekannten dafür die notwendigen Mittel auftrieben und bei anderen Nachbarn, die ihre Gartenlaube nicht zur Verfügung stellen würden, ständig mahnend auf der Matte stünden.
Wenn meine Kollegen für all dies am Ende noch einen Orden erwarteten.
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Dann verstünde ich die Welt nicht mehr!
Eine metaphorische Betrachtung der Situation in Deutschland
Von Dani Bärle

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