Das Thema Chemnitz ist in diesen Tagen in aller Munde, nicht nur aber besonders in Sachsen.
Die unsachliche und diffamierende Medienmache tut ihr Übriges dazu, dass Sachsen in diesem Zusammenhang in einem unschönen Licht dargestellt wurde und wird.
Ein Freund aus dem Umland des schönen, nordsächsischen Städtchens Torgau schrieb mich an, ob ich mir einen Text von ihm anschauen könnte, den er der Lokalzeitung „Torgauer Zeitung“ geschickt hat.
Grund dafür war die öffentliche Reaktion eines aus Torgau stammenden, ehemaligen Schulkameraden von ihm, der sich über einen, in der „TZ“ erschienenen Artikel, mit dem Titel: „Die Mehrheit der Sachsen steht für Demokratie“ echauffierte, in dem es um die Sichtweise des sächsischen AfD Politikers Dr.Günther Medicus zu der medialen Verleumdung eines ganzen Bundeslandes, nach Vorkommnissen in Chemnitz ging.
Auszug aus dem Artikel:
„Dabei wirft man den Demonstranten zumeist vor, dass sie solch tragische Gewalttaten wie auf dem Stadtfest in Chemnitz, ohne an die Opfer zu denken, nur allzu gern für ihre rechtsextremen Aufmärsche instrumentalisieren würden.
Man ignoriert dabei völlig, dass die Mehrheit der Sachsen für Demokratie und Rechtsstaatlichkeit steht, wie dies auch der sächsische Ministerpräsident Kretschmer am Sonntag in Chemnitz bemerkte…“
http://www.torgauerzeitung.com/Artikel/default.aspx?t=NewsDetailModus(94528)
Daraufhin gab es eine Reaktion eines Lesers aus Torgau, den man, seiner Schreibweise nach im linken Lager verorten könnte und diese wurde ebenfalls in der TZ unter dem Titel: „Die Instrumentalisierung ist infam“ abgedruckt.
Auszug aus dem Text:
„Immer schnellere Prozesse in teils globalen Dimensionen nähren diffuse Existenzängste und die Bereitschaft, wie Pippi Langstrumpf Abweichungen zwischen virtueller Realität und der eigenen Lebenswelt zu ignorieren.
Im Gegensatz zu Ihnen empfinde ich die Instrumentalisierung des Tatopfers durch die selbsternannten Vaterlandsretter von Chemnitz infam und abstoßend. Als wacher Geist und Familienvater gehörte der Sohn eines kubanischen Gastarbeiters weder zum klassischen Klientel der sächsischen Hooliganszene, noch zum Wunschkandidaten der völkisch-identitären Bewegung. Das Wir-sind-mehr-Konzert am Dienstag hätte ihm sicher viel bedeutet und war gewiss nicht nur aus meiner Sicht der bessere Weg, sein Andenken zu ehren.“
„…Herr Höcke und seine Anhänger – zu denen Sie, Herr Dr. Medicus, offenbar nicht gezählt werden möchten – hingegen wollen ihre neue alte Welt, opportun die ungebändigten Kräfte der kampferprobten Straßensoldaten nutzend, notfalls im Handstreich mit Blut und Eisen schmieden. Und die bestehende Ordnung ist ihnen dabei Gott sei Dank ein Hindernis… Noch.„
Die Schreibweise lässt darauf schließen, dass der Schreiber selbst eine sehr eingefahrene Meinung zu haben scheint, die wohl weniger auf Kompromiss und Diskussion, als auf Diffamierung und Unterstellungen beruht, gepaart mit einer Portion Affinität zum linken Millieu und einer großen Portion Antipathie zur AfD und den Menschen, die aus BERECHTIGTER Sorge um ihr Land und die Sicherheit im selbigen auf die Straße gehen und Protest zeigen.
Dies sah auch mein Freund aus dem Torgauer Umland so und sah sich genötigt, seinerseits ebenso eine Antwort an den Schreiber des Beitrages zu schreiben und diese ebenfalls in der TZ öffentlich zu machen.
Und so entstand der Gastbeitrag von Daniel Wendt, den ich euch nicht vorenthalten möchte:
„In einem Artikel in unserer Tageszeitung eines etwas entfernt Bekannten von mir aus der Schulzeit argumentierte er scharf gegen einen wiederum vorher erschienenen Artikel eines AfD-Mitgliedes zu den Ereignissen in Chemnitz. Mit ist vor allem ein Satz bitter aufgestoßen und zwang mich zwischen Frühstücksbrot und Kräutertee zu Papier und Stift, was letztendlich in einem Konterfei in der Zeitung enden sollte:“
„Sei gegrüßt Norbert, wir kennen uns glaube ich schon so einige Jahre. Mir ist auch bewusst, dass wir prinzipiell verschiedener Meinung sind. Gut so, nur ein Kompromiss kann eine gute Maxime sein.
Antifaschismus sei Menschlichkeit minus Angst sagst du. Ich habe in einem früheren Artikel schon einmal darauf hingewiesen, wie gelebter Antifaschismus ausschaut. Ich gehe völlig mit dir überein, was den Faschismus angeht. Faschismus ist Dreck und muss, wo immer man ihn antrifft scharf bekämpft werden, auch wenn er sich im antifaschistischen Schafsfell tummelt.
Das ist das Gleiche in grün und rot. Wenn ich in Leipzig bei einer dir sicher nicht zusagenden Demonstration unterwegs bin, völlig friedlich nur der Meinung ihre Freiheit zu verleihen, dann fühlst du dich in einer Straßenbahn nach der Veranstaltung Richtung Bahnhof schon recht eigenartig, wenn daneben die wie an einer Perlenkette aufgefädelten Helme der Einsatzkräfte auf und ab hüpfen. Ein Einsatzwagen als Schienenräumer, hinter uns vielleicht 50 Büsse, die bisher die Veranstaltung sicherten.
Leipzig Lightshow. Im Bahnhofsgebäude wartete schon ein akkustisch verwertbares Empfangskommando. Wir entschlossen kurzfristig, dass wir unsere mit dem Zug Zugereissten lieber mit dem KfZ nach Hause bringen, als sie dieser Situation auszusetzen.
„Affinität zu Recht und Ordnung jenseits des Faustrechts“, deine Worte Norbert.
DAS meine Damen und Herren der Staatsführung ist eine Hetzjagd. Und nichts anderes!
In meinen Augen vertreten Antifaschisten ihre Meinung, sie würden aber aus freien Stücken bestimmt nicht auf die Straße gehen – außer am 1.Mai in Kreuzberg, zum G20 in Hamburg oder zu Silvester in Connewitz – und dafür demonstrieren, weil sich ihre Meinung so schlecht festmachen lässt. Sie sind ja prinzipiell Gegendemonstranten, und das sprichwörtlich mit Pauken und Trompeten.
Sinnbild dieses obskuren Irrsinns war das Konzert in Chemnitz, immer gerne zur Argumentation hergenommen. Junge Leute machen sich auf die Jagd mittels Sonderzügen auf einen der heiß begehrten Plätze auf dem Demokratierettungsfeld.
Freitag zuvor glaube ich waren die Hosen in Gräfenhainichen, der einlaßgewährende Bescheid kostete so was bei 50 Euro denke ich, eher plus als minus. Bei der Meute heute an musikalische Leuten *RAP-Ende* sparst du als ewig knapper Jugendlicher sicherlich 100 Euro, Geld, dass du für anderes verwenden kannst. Einfacher kannst du dein Geld nicht verdienen. Fraglich nur, wer ohne den finanziellen Anreiz nach Chemnitz gekommen wäre.
Hier mal eine kurze Musiklehre der Texte, die von den – auch von namhaften Politikern unterstützen – Gesangstalenten normalerweise – gegen Geld – zum Besten gegeben werden:
„Die nächste Bullenwache ist nur einen Steinwurf entfernt“ „Und schicken den Mob dann auf euch rauf!“ „Die Bullenhelme sollen fliegen“ „trete vor zum Werfen!“Selbst die Kanzlerin lobt die Aktivisten, die deren Konzertaufruf folgten. Retter der Demokratie.
Nicht, dass wir uns falsch verstehen. Wem das privat zusagt, um Himmels Willen, macht euer Ding und habt Spaß. Mein Musikgeschmack ist auch nicht immer zwingend systemkonform. Aber ich erwarte auch keine Schulterklopfer.
Wenn jedoch die Musik zum politischen Werkzeug werden soll, muss schon überlegt werden, wer dann den sprichwörtlichen Hammer schwingt. Und das sollte auch allen Beteiligten bewusst sein, kein ahnungsloser Daumen nach oben aus einem Ledersessel mit der Rückenlehne in Richtung Sachsen.
Ich muss an dieser Stelle auch einmal eine Lanze für den zumindest semantischen Lokalteil der Torgauer Zeitung brechen. Wird ja viel auf die Presse geschimpft. Aber hier darf noch kontrovers diskutiert werden. Ein besonderes Lob gilt hierbei Herrn Leukhardt, der in seiner lebhaften Konzertdarstellung auch einmal ein kritisches Auge auf die instrumentalisierende – sollte das Unwort des Jahres werden – Großveranstaltung warf.
Norbert, Antifaschismus sei Menschlichkeit minus Angst sagst du. Wenn das der neue deutsche Anstand ist, na dann gute Nacht Deutschland. Oder Deutschland verrecke! Wie heißt es denn nun politisch korrekt?“
Daniel Wendt
Den Worten von Daniel Wendt kann ich mich nur anschließen.
So lange wir eine Regierung haben, die eine Seite Extremismus fördert und eine andere, unbequeme Seite der Bevölkerung, die sich gegen diese Regierung auf friedliche Weise wehrt, als Extremisten diffamiert und dies auch noch mit der Hilfe der Medien, so lange werden die Menschen noch auf die Straßen gehen. Da helfen auch keine Diffamierungsversuche.
Mein Respekt und Dank gilt Daniel Wendt und ebenso auch der Torgauer Zeitung, die eine der wenigen Medien ist, die sich neutral verhalten und jeder „Seite“ eine Plattform zum politischen und gesellschaftlichen Diskurs bietet.
Euer Matze Lentzsch
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