Ein Gastbeitrag von Steffen Mainbird
Der Urlaub ist vorbei.
Wir sitzen im Check-In Bereich des Flughafens La Palma.
Bereit zum Rückflug nach Berlin Tegel.
Vor uns zieht ein junger Mann ein Sweatshirt mit dem großen Schriftzug auf dem Rücken:
„Willkommen im Land der Idioten“ über.
Vorn aufgedruckt steht dann ganz klein:
„Alle anderen – Nur ich nicht!“
Ich komme ins Grübeln.
Es ist noch nicht so lange her, als wir Deutsche wesentlich günstiger in den Urlaub fliegen konnten.
Endgültig vorbei die Zeiten, als man in „Hungerleider-Ländern“ wie Italien mit ihrer Lire oder Spanien mit ihrer Peseta – Dank der Kaufkraft unserer Deutschen Mark – einen satten und preiswerten Urlaub genießen konnte.
Und ich stelle mir die Frage:
Woher kommt der plötzliche Reichtum der Südländer ?
Unser 4*Hotel war mindestens zu 65% mit Spaniern belegt.
Überwiegend Familien mit 2-3 Kindern – aber auch eine ganze Schulklasse ist angereist.
Die Woche kostet in der Vorsaison über 600 Euro/Person bei HP.
Getränke müssen zum Abendbrot extra bezahlt werden.
Das kleine 0,33er Bier liegt bei 3,50 €, der Schoppen Wein bei 4,20 €.
Die Spanier konsumieren gut und lassen öfters angefangene Getränke auf dem Tisch stehen.
Geld scheint eine untergeordnete Rolle zu spielen.
Wir Schauen & Staunen!
So etwas hat man vor der Einführung des Euro nicht gesehen.
Natürlich sind auch deutsche Rentner dort, die gleich mal 4 bis 6 Wochen auf Mallorca verbringen.
Im Gespräch erfahre ich: Es handelt sich bei diesen Senioren fast ausschließlich um ehemalige westdeutsche Beamte & Angestellte des öffentlichen Dienstes.
Büropupser, die niemals richtig hart im Leben arbeiten mussten und deshalb für ihr Alter auch noch erstaunlich fit sind.
Die Beamten haben zudem fürstliche Pensionen, obwohl diese Leute nie auch nur einen Cent eingezahlt haben.
Der Flugplatz in Palma ist hypermodern und großzügig ausgestattet.
Laufbänder für Senioren und fußlahme Zeitgenossen.
Die Shops, Security Bereich und die Toiletten exzellent sauber.
Die gesamte Infrastruktur Mallorcas ist bestens ausgebaut, die Strassen glatt wie Kinderpopo.
Nirgendwo Dreck oder Graffiti.
Kurz nach 22.00 Uhr landet unser Flugzeug in Berlin Tegel.
Wir müssen fast 20 Minuten warten, bis eine Treppe zum Ausstieg angekarrt wird.
Der Chef Stewart der Easy-Jet Maschine entschuldigt sich gleich 2x mit dem Hinweis, dass derartige Probleme in Berlin keine Seltenheit wären.
Unterdessen können wir durch das Kabinenfenster beobachten, wie schwarzes & weißes Bodenpersonal unsere Koffer derart grob in die Gepäckwagen schmeißen, das ganze Koffer gleich über den Wagen hinweg wieder auf dem Beton des Flughafens landen.
Als wir endlich Aussteigen können, führt der erste Gang nach dem Kofferholen zur Toilette.
Die Toiletten – weiblich/männlich verdreckt und stinkt nach Urin.
Nach langem Fußmarsch über endlose Gänge durch die kalte Nacht erreichen wir endlich unser Mc Parking Taxi.
Man merkt sofort:
Angekommen in Deutschland.
Was ist nur aus meiner Heimat geworden… ?
Vielen Dank an Steffen Mainbird für diese köstlichen Zeilen.
Euer Matze Lentzsch
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