Die Frage:
Nahm das Schulamt Cottbus die Entscheidung der 4-Zügigkeit an der Goethe-Grundschule Hohenleipisch-Plessa so kurzfristig zurück, um den Erfolg eines Widerspruches sicher ausschließen zu können?
Die Art und Weise lässt darauf schließen
Behörden und Ämter jeglicher Art sollten eigentlich im Sinne der Bürger arbeiten.
Ihre Aufgabe ist es jegliche Möglichkeiten zu nutzen, die Entscheidungen im Sinne und zu
Gunsten von Bürgern im ausschöpfbaren Rahmen der Gesetze anzuwenden.
Im Zweifelsfall auch den Spielraum von Kulanzregelungen voll auszuschöpfen.
Dies sollte gerade im Bezug auf unsere Kinder gelten.
Im Falle des Schulamtes Cottbus und deren Entscheidungsträgern scheint diese Arbeitsweise wohl im Augenblick nicht zu gelten.
Ganz im Gegenteil
Im derzeitigen Fall der „Goethe Grundschule Hohenleipisch-Plessa“ im Landkreis Elbe-Elster scheint man sich im Schulamt Cottbus wohl eher eine Posse erlaubt zu haben.
Eine Posse die zu Lasten von Eltern, Kindern, dem Schulträger, der Schulleitung und allen engagierten Beteiligten geht.
Kurz und knapp- Worum geht es?
Unsere Amtsgemeinde Plessa ist ein Zusammenschluss aus mehreren Gemeinden und hat eine Grundschule mit zwei Standorten, die etwa sieben Kilometer voneinander entfernt liegen. Jeder der Standorte hat ebenfalls eigene (begrenzte) Hortplätze zu Ganztagsbetreuung.
Von Seiten des Schulamtes Cottbus war für dieses Schuljahr, für die ersten Klassen zunächst eine Dreizügigkeit geplant. (d.h. zwei Standorte und insgesamt aber nur drei 1. Klassen), was zu Problemen bei der Schülerbeförderung und vor allem den begrenzten Hortplätzen an beiden Standorten geführt hätte.
Die Elternschaft ging daraufhin mit dem Leiter des Schulamtes in eine gut formulierte Korrespondenz und wies auf die zuvor genannten Schulbesonderheit der Grundschule mit 2 Standorten und einem großflächigen Einzugsgebiet hin und gab noch viele andere Argumente dazu an, in der Hoffnung, dass das Schulamt diese berücksichtigen würde.
Hier ein Auzug daraus:
Vom Leiter des Schulamtes Herrn Mader wurden diese Argumente in einer sehr arroganten Art und Weise in einem Schreiben vom 24.04.2023, mehr oder weniger vom Tisch gewischt, trotzdem aber die 4-Zügigkeit für die Grundschule schließlich an die anvisierte Schülerzahl von 74 gekoppelt.
Hier ein Auszug aus dem Schreiben:
Diese war zu diesem Zeitpunkt auch erreicht worden.
Leider änderte sich dies, da eine Schüleranmeldung zurückgezogen wurde.
Dies teilte man dem Schulamt Cottbus allerdings auch umgehend am 01.06.2023 mit und hoffte auf eine Kulanzregelung.
Da sich das Schulamt daraufhin in den kommenden Wochen nicht meldete und die Entscheidung revidierte, konnte man eindeutig davon ausgehen, dass man an der 4-Zügigkeit weiterhin festhalten würde.
Schulleitung, das Amt als Träger und auch die engagierten Eltern investierten also weiter viel Zeit und Arbeit in die Vorbereitung dazu.
Es mussten Hortkapazitäten geschaffen werden, Lehrkräfte wurden eingestellt, Klassenplanungen abgeschlossen, Klassenlehrer eingeteilt, Lehrmittel wurden beschafft und auch die feierliche Einschulung, das Highlight für jeden Schulanfänger und deren stolze Eltern und Großeltern vorbereitet.
Und auch hier gestaltete sich diese Organisation, aufgrund der zuvor schon genannten Schulbesonderheit mit 2 Standorten und einem großflächigen Einzugsgebiet als sehr umfangreich.
Ein Federwisch des Schulamtes Cottbus machte dies alles zunichte
Am 10.07.2023 um 16:00 Uhr wurde die 4-Zügigkeit kurzerhand von Schulamt Cottbus revidiert, obwohl dem Schulamt die Planzahl (73) seit dem 01.06.2023 bekannt war und sich somit lediglich um 1 Kind reduziert hatte!
Sage und schreibe 40 Tagen hatte sich das Schulamt Cottbus Zeit gelassen, um die Schulleitung darüber in Kenntnis zu setzen, dass die 4-Zügigkeit nun doch nicht genehmigt wird.
40 Tage brauchte man, um die Information dann 3 Tage vor Ferien- und Urlaubsbeginn in den Ämtern an die Schulleitung herauszugeben und hat damit den Eltern, der Schulleitung und dem Schulträger jeglichen Handlungsspielraum genommen.
Die Enttäuschung über diese Entscheidung konnte man auch dem Schreiben der Schulleitung an die Elternsprecher entnehmen.
Die Elternschaft initiierte daraufhin eine Petition an den Petitionsausschuss des Landtages Brandenburg, die allerdings erst nach der Sommerpause im September behandelt werden würde.
Man wandte sich an das Ministerium.
Eine große Unterschriftensammlung von Eltern wurde gemacht, bei der viele Unterschriften von ebenso empörten Bürgern gesammelt wurden.
Das Amt Plessa, sowie der Amtsdirektor und die Bürgermeister stehen hinter der Schulleitung und den Eltern und man versicherte alle Register zu ziehen.
Böse Zungen würden behaupten, dass dies aufgrund der extremen Kurzfristigkeit mit Absicht so gemacht wurde
Warum dieser Verdacht nahe liegt, ist die Tatsache, dass die Entscheidungsträger des Schulamtes sich kurz darauf in den Urlaub verabschiedet haben.
Eine Sprecherin der Elternschaft trat an mich heran und bat mich, als Abgeordneten des Kreistages Elbe-Elster und Mitglied im Ausschuss für Bildung Kultur und Sport um Hilfe.
Ich schrieb eine Mail an das Schulamt Cottbus, die bis heute noch nicht beantwortet wurde.
Was ich allerdings sofort bekam, waren zwei automatische Antwortmails:
Ist die Hoffnung des Schulamtes, dass man es „AUSSITZEN“ wird und sich nach dem wohlverdienten Urlaub die Wogen geglättet haben werden?
Doch dies möchte man natürlich nicht unterstellen, denn noch hoffen, Eltern, Schulleitung, Schüler, Lehrer, das Amt Plessa, die Bürgermeister und alle Beteiligten, dass diese Entscheidung Ihrerseits kurzfristig noch einmal aus Kulanz revidiert wird.
Aufgrund der tatsächlich prekären Situation ist schnelles Handeln erforderlich und eine Selbstverständlichkeit.
Auch die Kollegen meiner AfD Fraktion im Kreistag Elbe-Elster, sind nunmehr involviert.
Sowie unsere beiden Landtagsabgeordneten Volker Nothing und Peter Drenske, mit deren Hilfe vielleicht doch eine vorzeitige Eilentscheidung im Landtag erreicht werden könnte und dem Schulamt vielleicht die Entscheidung abnimmt und zwar von der obersten Ebene.
Eine Revision der Entscheidung zur Dreizügigkeit und die Fortführung der durchgeführten Umsetzung der Vierzügigkeit in der 1. Klassenstufe der Grundschule Hohenleipisch-Plessa zum Schuljahr 2023/2024 ist, aufgrund der zeitlichen Versäumnisse des Schulamtes Cottbus eigentlich eine Frage von Anstand Einsicht in der Behörde.
Und bei allen einzuhaltenden Gesetzen und allen behördlichen Vorgaben sollte auch bei den amtlichen Entscheidungsträgern ein gewisses Maß an Empathie und Kompromissbereitschaft Voraussetzung für deren Tätigkeit sein.
Sollte dies allerdings nicht der Fall sein, so werde ich mich persönlich, denn ich bin zugleich auch Einwohner von Hohenleipisch dafür einsetzen, dass es vor dem Schulamt Cottbus bald eine Kundgebung gegen diese Entscheidung und natürlich auch die Art und Weise dieser Entscheidung geben wird.
Vielleicht müssen die Entscheidungsträger des Schulamtes Cottbus den Leidtragenden erst einmal in die Augen schauen und deren Argumente außerhalb der Amtsstube zuhören müssen, um solche Entscheidungen nochmals zu überdenken.
Ein „AUSSITZEN“ wird es zumindest nicht geben.
Euer Matze Lentzsch, ein Einwohner der Gemeinde Plessa aus Hohenleipisch
Update zur Entwicklung:
Die Abgeordneten Dennis Holoch, bildungspolitischer Sprecher und der jugendpolitische Sprecher der AfD-Fraktion, Volker Nothing, sowie Lars Schießke von der AfD Fraktion im Landtag Brandenburg hat nunmehr am 20.07.23 einen Antrag zur Einberufung eine Sondersitzung zum Thema 4-Zügigkeit in der Goethe Grundschule Hohenleipisch-Plessa eingebracht.
Dazu gab es eine Pressemitteilung:
„Antrag auf Durchführung einer Sondersitzung des Ausschusses für Bildung, Jugend und Sport gemäß § 77 Absatz 4 der Geschäftsordnung des Landtages Brandenburg“
Jetzt kommt es darauf an, wie wichtig dieses tatsächlich wichtiges Thema und die, nicht nur zeitliche Verfehlung bei der Entscheidung gegen die 4-Zügigkeit des Schulamtes Cottbus den anderen Fraktionen im Landtag ist und ob diese die Sondersitzung zulassen oder sich hinter die bürokratische Arroganz des Schulamtes Cottbus stellen.
Wir dürfen gespannt sein und die hoffung nicht aufgeben.
Für uns und unsere Kinder
Euer Matze Lentzsch
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