
Hier nun Teil 2 über den interessanten Vortrag von Professor Werner Patzelt über die „Zerbrochene Debattenkultur“ unserer heutigen Gesellschaft und deren gravierende Folgen.
Teil 1 – hier zum Nachlesen: https://matzelentzsch.blog/2019/06/15/teil-1-prof-patzelt-uber-zerbrochene-debattenkultur-in-elsterwerda-eine-gefuhlte-abrechnung-mit-altparteien-und-medienhetze-gegen-andersdenkender/
Wie schon im ersten Teil meines Artikels beschrieben, war es sehr beschämend, wie wenig Resonanz diese Veranstaltung hatte.
Der Saal des Stadhauses Elsterwerda war leider nur mit höchstens 50 Leuten „gefüllt“, obgleich er mindestens 200 Zuhörer, wenn nicht noch mehr fassen könnte. Für die CDU in der Region eher ein beschämendes Ergebnis.
Umso mehr, weil davon etwa ein Viertel der vertretenen Zuhörer Mitglieder des AfD – Kreisverbandes Elbe-Elster waren.
+++Abgeordnete von Kreis und Land anderer (Diskurs)Parteien – Fehlanzeige+++
+++Stadtverordnete anderer Parteien aus Elterwerda – Fehlanzeige+++
Vor allem beschämend aber das Fehlen der Lokalpresse, wie Lausitzer Rundschau oder RBB, die sich sonst gern und oft als Moralapostel der Region geben und dabei selbt noch eine ganze Menge im Punkto Diskursbereitschaft und vor allem Augewogenheit der Berichterstattung hätten lernen können.
So bleibt ein fader Geschamack, was unsere lokalen Medienvertreter und andere politische Kräfte betrifft und völlig zu Recht!
So viel die Fragestunde eher wie eine AfD Veranstaltung aus, denn die meisten Fragen kamen aus dem Kreisverband Elbe-Elster.
Der erste Fragesteller allerdings nicht, seine Frage betraf das „Labeling (negativer Stempel)“, den gerade Ostdeutschland im Ausland hätte.
Er schilderte zuvor, er sei beruflich öfter im Ausland unterwegs, Asien, Amerika und wenn die Sprache auf sein Heimatland kommt und er sagt, er käme aus Deutschland, dann werde er oft gefragt, aus welchem Teil Deutschlands er komme.
Er meinte, er müsse sich mittlerweile gut überlegen, ob er zugeben solle, dass er tatsächlich aus Ostdeutschland komme.
Er habe das Gefühl habe, dass man den Osten Deutschlands im Ausland mittlerweile „labeln“ würde.
Man würde in weiten Teilen des Auslands und mittlerweile nun auch hier im gesamten Deutschlands, der Meinung sein, dass der Osten „BRAUN“ wäre und „nationalsozialistisch“ durchsetzt.
„Was ist denn eigentlich bei Euch los“, würde er des Öfteren von Landsleuten aus Hamburg, Rheinland-Pfalz und anderen Teilen Deutschland gefragt.
Es würde unterstellt, dass ein ganzer Teil Deutschlands nationalsozialistisch verdorben sei.
Er würde mittlerweile mit Besorgnis und Angst auf Städte, wie Dresden, Chemnitz, Plauen und mittlerweile auch Cottbus schauen.
Professor Patzelt lächelte etwas und meinte:
„Sie haben Glück mit ihren Gesprächspartnern gehabt. Glück dahingehend, dass die meisten Menschen im Ausland gar nicht wüssten, dass es ein geteiltes Deutschland jemals gab.“
Meistens hört man im Ausland eher viel Lob über Deutschland, außer inzwischen auch Verwunderung über unsere Migrationspolitik, wie man sich als vernünftiges und tüchtiges Volk auf so eine Politik einlassen kann.
Aber es gibt auch tatsächlich vereinzelt dieses „Labeling“ von Ostdeutschland.
Vorwürfe wie: „Dunkeldeutschland, Geistig Rückständig, noch im Nationalsozialismus verhakt, die Sachsen seien ein gescheiterter Staat, wo eine rechtsradikale Polizei, mit Rechtsradikalen gemeinsame Sache macht und die CDU sieht wohlwollend weg.“
Tatsächlich gibt es, gerade eben in den alten Bundesländern eine ganze Menge Menschen, die sich von solche einem „Labeling“, tatsächlich beeinflussen lassen.
Damit hat so mancher Journalist und so manches Medium ganze Arbeit geleistet und darüber kann man sich nur ärgern.
Diese absurde Medienmache hat sogar zeitweise dafür gesorgt, dass etwa die amerikanische und kanadische Regierung zeitweilige Reisewarnungen für Teile Deutschlands herausgegeben haben, dass es sehr gefährlich sei in Städte wie Dresden zu reisen.
Es war natürlich schlechterdings Unfug aber ein Resultat dessen, dass der Innerdeutsche, auch vor allem mediale Kampf gegen das vermeintliche Rechts (was auch immer als RECHTS angesehen wurde) mit jedem erdenklichen, schmutzigen Mitteln geführt wurde und wird und diese ohne Lust auf kommunikativen Diskurs.
Jedes Mittel war recht, um PEGIDA-Demonstranten, AfD-Wähler und jegliche Kritiker am Merkel-Kurs ungefragt als Rechte zu verunglimpfen und sie an den Rand der Gesellschaft stellen zu wollen.
Das war in den allermeisten Fällen sachlich völlig unbegründeter Unsinn, eine schmutzige Kampagne gegen die Kritischen Bürger des Landes, eine Verharmlosung von tatsächlichen Extremisten und alles in allem eine fieses und schmutziges Mittel des innenpolitischen Kampfes.
Und leider werden wir mit den Folgen diese Unsinns noch geraume Zeit leben müssen.
Die nächsten Fragesteller waren dann fast nur noch Kommunal- oder/und Landtagskandidaten der AfD.
So wie Siegfried Nußbeck, der mittlerweile in den hiesigen Kreistag Elbe-Elster gewählt wurde. Dieser schickte eine eigene Anmerkung zum vorhergehenden Fragesteller voraus.
„Ich war fast dreißig Jahre in aller Welt im Ausland“, sagte er.
„Von Montag bis Freitag auf Baustellen und an den Wochenenden als Tourist.
Ich habe diese Erfahrungen meines Vorredners keineswegs gemacht. Im Ausland war man immer interessiert an Deutschland allerdings nicht in dieser abfälligen Form, sondern man fragte eher kritisch, wie die Deutschen solche eine Migrationspolitik mitmachen könnten.“
An Herrn Patzelt richtete er folgende Frage:
„Sie schreiben derzeit am Parteiprogramm der sächsischen CDU, richtungsweisend für die Landtagswahlen mit.
Verstehen die Herrschaften der CDU eigentlich genau, was sie da erklären und worauf sie hinaus wollen?“
Raunen im Raum.
Professor Patzelts Antwort – kurz und knackig, wie die Frage:
Die sächsische CDU versteht es scheinbar mittlerweile schon, zumindest Teile davon, wie die WerteUnion.
Überdies teilen sie auch meine Ansichten und Lagebeurteilung und manches an erforderlichen Maßnahmen.
Maßnahmen, die zuvor immer wieder geäußert aber auch immer wieder abgewiesen wurden.
Manches davon wird nun hoffentlich aufgegriffen und hoffentlich auch umgesetzt.
Helfried Ehrling, AfD Mitglied und mittlerweile auch in den Kreistag und die Stadtverordnetenversammlung von Elsterwerda gewählt, stellte eine interessante Frage zum Bundestagsvizepräsidenten, den die AfD stellen darf, der allerdings immer wieder bei der Wahl mittels Nein-Stimmen in geschlossener, ja schon fast „kartellartiger“ Form verhindert wird.
Was halte sie von der politischen Kultur im Bundestag, speziell bei Vergabe dieses entsprechenden Amtes an die AfD.
Da scheinen sich ja alle Parteien einig zu sein, diesen zu verhindern, indem man ihn in einer Regelmäßigkeit durchfallen lässt.
Und dies schon mit mehreren unterschiedlichen Kandidaten.
Wie sehen sie das, ob man es noch hinbekommt, dass dieses Amt doch noch gewählt wird, denn die AfD hatte ja nicht gerade eine unerhebliche Anzahlen an Stimmen bei der letzten Wahl.
Klare Antwort von Professor Patzelt:
Der Umgang mit der AfD ist eine Mischung aus Dreistigkeit, Unfairness, Selbstgefälligkeit und Selbstgerechtigkeit.
Das Ganze geht zurück auf die Zeit, da die NPD in manchen Landesparlamenten war und man mit dieser Taktik mer oder weniger berechtigt zeigen wollte, dass in der NPD nur eine Ansammlung von Vollpfosten vertreten waren. Und wenn man auf die Sächsische NPD Fraktion blickte, war das Urteil nicht vollständig unbegründet.
Die AfD allerdings ist in ihrer Zusammensetzung und ihren Zielen etwas ganz anderes, als die NPD und auch nicht annähernd mit ihr zu vergleichen, auch wenn das so Mancher, auch einige Journalisten gern so hätten und immer wieder versuchen, die AfD in diese Ecke zu schieben.
Aus diesem Grund war es ein fatales Fehlstellen der Weichen, die AfD so wie die NPD zu behandeln, gerade auch im Bundestag.
Schlimmer noch ist, dass man die AfD, wie hier im Falle der Wahl des, der AfD zustehenden Amtes des Bundesvizepräsidenten versucht, für ihr Anderssein über das erträgliche Maß abzustrafen –
DAS IST EINE GROBE VERLETZUNG DERPARLAMENTARISCHEN SPIELREGELN
Man darf sehr wohl nicht einverstanden sein, mit einem Kandidaten, der zur Wahl steht, jedoch dies wirklich systematisch durchzuhalten und zu praktizieren, um eine Partei bewusst zu demütigen und zu provozieren, das widerspricht parlamentarischen Verhaltensweisen.
Dieses Verhalten ist eine Mischung aus unbedachtem Kasperletheater und Versündigung an unserem Parlamentarismus.
Auch ich stellte Professor Patzelt eine Frage, die mich und viele andere Menschen seit 2015 schon lange beschäftigt.
Zum 1. fragte ihn, ob er dem zustimmen würde, dass die Migrationskrise, die wir heute immer noch haben für die Spaltung unserer Gesellschaft gesorgt hat.
Zum 2., ob er auch der Meinung ist, dass der Migrationspakt, der angeblich nicht bindend sein soll und der über die Köpfe der Bürger hinweg, aber in deren Namen, trotz einer Massenpetition gegen den Pakt im Dezember in Marrakesch unterzeichnet wurde, in naher Zukunft zu einem bindenden Vertrag für alle Europäischen Länder werden könnte.
Herr Patzelt beantwortete diese Frage wörtlich, wie folgt:
„Zunächst einmal meine volle Zustimmung, dass unsere Migrationspolitik die Gesellschaft so tief spaltet.
Im Gegensatz zu anderen politischen Felder werden die Anschlussprobleme im eigenen Umfeld und Alltag der Bürger augenfällig und die eigene Lebenswelt verändert sich .
Darüber spaltet sich die Gesellschaft
In die vermeintlich Guten- die für offenen Grenzen sind, keine Grenzen, keine Nationalstaaten, die für bedingungslose Humanität, der alles andere untergeordnet werden muss, was der Staat leisten muss.
In die Bösen- die behaupten man könne einen Sozialstaat auch abnutzen, Grenzen müssen auch gesichert werden und es verhielte sich mit der Zuwanderung wie nach einem berühmten Satz mit der richtigen Größe einer Dorfkirche:
>>Wenn alle hineingehen, dann gehen nicht alle hinein
Wenn allerdings nicht alle hineingehen, dann gehen alle hinein.<<
Will heißen:
>>Wenn WENIGE kommen, dann kann man allen helfen, wenn aber allzu viel kommen, dann kann man KEINEM mehr helfen und nutzt zugleich den Sozialstaat ab.<<
Und darüber spaltet sich nun einmal die Gesellschaft
Zum Migrationspakt ist folgendes zu sagen:
Regierungen treffen Vereinbarungen, schließen Verträge/ Pakte und dies unter dem Radar der Öffentlichkeit.
Mit der Aussage es wäre alles unverbindlich und müsste so oder so noch alles erst in nationales Recht übersetzt werden und da könnte der Gesetzgeber dann noch nachregulieren.
Und wenn es einmal da ist und die Versprechen der Unverbindlichkeit vergessen sind, dann heißt es plötzlich: „Wir sind diesem Pakt verbindlich beigetreten, wir müssen uns daran halten und „RECHTSTREU“ bleiben und folglich muss dies jetzt so umgesetzt werden.
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So war es auch mit der so genannten „Inklusion“, die unsere Schüler heute belastet. Auch da schloss man einen unverbindlichen Pakt, der nun nationales Recht geworden ist.
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Die Sorge, dass es mit diesem Migrationspakt so kommt, die hegen viele Menschen, eben weil es dazu Bespiele gibt, dass aus einem angeblichen unverbindlichem Pakt dann plötzlich einen, als fest zu behandelnden Vorgang für den nationalen Gesetzgeber wird.
Eigenartig ist auch das eigenartig große Interesse der Kanzlerin, die unbedingt selbst zu dieser Vertragsunterzeichnung hat fahren müssen.
Ich meine dass diejenigen, die sich darum Sorgen machen auch gut daran tun, die Bundesregierung in Zukunft dahingehend gut zu beobachten.
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Eine öffentliche Debatte hätte stattfinden müssen, dann hätte sich auch der zuständige Staatsminister, bei der Frage eines AfD – Bundestagsabgeordneten, auf die geplante Anzahl der noch in Deutschland aufzunehmenden Flüchtlinge in eine solche, inkompetente Aussagen hinein flüchten müssen.“
Und hier zitierte er den besagten Staatsminister:
„…naja, das mit dem Pakt ist ja gar nicht so schlimm.
Niemand denke daran, so viel Zuwanderung nach Deutschland herbeiführen, wie Deutschland Einwohner hat…“
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Jeder hob an dieser Stelle im Saal die Augenbrauen…
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„Tröstlich zu wissen, dass man nicht ganze 80. Millionen Migranten nach Deutschland holen will, sondern vielleicht nur die Hälfte…“, meinte darauf Professor Patzelt sarkastisch.
„Und wenn das Ganze auch noch im Kontext mit der verpfuschten Migrationspolitik von 2015 gesehen wird, kann man das gesunde Misstrauen der Menschen im Lande gegen eine politische Führung, die schon einmal sehr leichtfertig mit dem wichtigen Thema der Migrationspolitik umgegangen ist.
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Wie es wirklich kommt wissen wir nicht.
Klar ist, dass die europäische Staaten und die klassischen Einwanderungsländer sich gegen eine bedingungslose Einwanderung stellen.
Dass auch die Gutmeinenden, die glauben die Sozialsysteme sind unendlich, nach Belieben belastbar, dass diese immer mehr von der Wirklichkeit des Anderen belehrt werden.
Sodass in 2, 3, oder vier Jahren, keine Bereitschaft mehr da ist, nach den Buchstaben oder dem Geist des Vertrages zu verfahren.
Im Pakt steht geschrieben, dass die Länder Daten zu sammeln haben, über die positiven Aspekte und die Vorteile, wenn sie die Migration aufzeigen.
VON EINER DATEN SAMMLUNG DER NACHTEILEN DER MIGRATION IST IM PAKT KEINE REDE
Das werden sich die Gesellschaften nicht lange gefallen lassen, weil die Wirklichkeit eben anders aussieht und so wird es vielleicht nach dieser genannten Zeit, dann vielleicht eine anderer, objektivere Debatte geführt werden können.„
„Im Augenblich ist allerdings jede kritische Debatte kaum möglich.„
Der letzte Fragesteller des Abends war Volker Nothing, Kreisverbandsvorsitzender der AfD Elbe-Elster und Direktkandidat für den Brandenburger Landtag. Er stellte eine äußerst interessante Frage an Professor Patzelt.
Er schickte dem allerdings noch etwas voraus.
Er ging auf Herrn Patzelts Satz ein, den er während des Vortrages mehrfach gebrauchte:
„Es gibt Meinungsfreiheit in unserem Land, doch man muss oft einen sehr hohen Preis dafür bezahlen, wenn man diese öffentlich äußert.“
Herr Nothing sprach von den Erfahrungen, die viele Menschen, die sich offen und kritisch zu der derzeitigen Politik in dieser Gesellschaft geäußert haben und dafür mit Repressalien rechnen mussten.
Wenn die Betreffenden mit Androhungen des Verlustes des Arbeitsplatzes und damit dem Entzug der sozialen Lebensabsicherung rechnen müssen oder Selbstständige keine öffentlichen Aufträge mehr bekommen und damit deren Existenz auf dem Spiel steht, dann ist dies ein sehr hoher Preis, wegen dem viele Menschen ihre Freie Meinung nicht mehr äußern.
„In diesen Fällen kann man dann nicht mehr von der Möglichkeit der freien Meinungsäußerung sprechen.“
Die eigentliche Frage an Professor Patzelt war diese:
„Was meinen sie Professor Patzelt:
Wo würden wir mit diesem, unserem Land heute stehen, wenn sich 2013/14 in der CDU, die konservativen Kräfte der Partei von den „11-Minuten-Katschern“ von Frau Merkel getrennt hätten? Wenn jene vernünftig denkenden Kräfte in der CDU, die noch mit freiem und wachem Geist durch das Leben gehen, dem fatalen Merkelkurs ihre Gefolgschaft verwehrt hätten?“
Herr Patzelt antwortete zuerst auf den ersten Punkt und bestätigte nochmals:
„DER PREIS FÜR DIE NUTZUNG DER MEINUNGSFREIHEIT IST HEUTE OFT UNFAIR HOCH – ABER DER PREIS DEN AfDler FÜR DIESE FREIE MEINUNG HEUTE ZAHLEN MÜSSEN, DER IST SEHR HÄUFIG INAKZEPTABEL HOCH…“
Und genau da zeigen sich die Defizite unsere Streitkultur
Es darf nicht sein in einem freiheitlich, demokratischen Staat, dass jemand um seinen Arbeitsplatz, um seine körperliche Unversehrtheit fürchten muss, um seine soziales und wirtschaftliches Ansehen fürchten muss, nur weil er sich in einer Partei, die ein anderer nicht mag engagiert.
Voltaire sagte dazu einmal:
„Wenn man den politischen Gegner auf diese Art bekämpft, ihm also die Freie Meinung streitig macht, so bekämpft man auch all jene damit, die dem politischen Gegner seine Freiheit und die Möglichkeit geben wollen, sich frei zu äußern.
Also man bekämpft die Freiheit selbst.“
Punkt 2 der Frage:
„Wenn wir jetzt mal fantasieren, wir gehen zurück und in der CDU haben sich die „Vernünftigen“ durchgesetzt…, also Leute, wie ICH…“, Herr Patzelt lacht verschmitzt über das Podium.
Wir hätten in diesem Fall nicht die Partei gespalten, WIR hätten uns durchgesetzt.
Dann hätte unser Land heute folgende Eigenschaften – Bzw folgende Probleme NICHT:
* Wir hätten keine gigantischen Bürgschaften für die Rettung der griechischen Währung übernommen, die uns allesamt einholen werden, wenn die Eurozone auseinanderbricht, nachdem die Italiener ihre Staatsschulden auf den internationalen Finanzmärkten nicht mehr refinanzieren können.
* Wir hätten auch nicht den Zustand, dass die Europäische Zentralbank (EZB) deshalb eine Null-Zins-Politik macht, was Lebensversicherungen in gigantische Probleme bringt, was Altersvorsorge-Konzepte instabil macht und was lediglich maroden Staaten nutzt, ihre gigantischen Schulden weiter in die Höhe treiben zu können.
* Wir hätten NICHT die große Massenmigration des Jahres 2015, die schon 2014 begonnen hat, mit allen fatalen Folgeerscheinungen
* Wir hätten weithin einen breiten, gesellschaftlichen Konsens, dass natürlich Flüchtlinge, die verfolgt oder durch Kriege in Not geraten sind, bei uns natürlich willkommen sind und aufgenommen werden.
* Wir hätten ziemlich Wenige, die unsere Freizügigkeit und Offenheit ausnutzen.
* Wir wären auch früher gegen Bandenkriminalität vorgegangen, die in Teilen von Großstädten, wie Berlin schon zu einem riesigen Problem geworden ist und wo der Staat sich nun langsam und viel zu spät anfängt dagegen zu wehren.
* Wir hätten außerdem nicht so enorm hohe Energiepreise, weil wir eine sicherer Netzwerkstabilität hätten. Weil wir die Atomkraft mit den sichersten und stablisten Atomkraftwerken weiter betrieben hätten, neben den alternativen Energien, die man nebenher weiter hätte ausbauen können. Statt es allen gleichzutun und uns abhängig zu machen von weitaus unsichereren Atomkraftwerken unserer Nachbarländer.
* Und wir hätten die allgemeine Wehrpflicht noch, idealerweise ausgeweitet zu einer allgemeinen Dienstpflicht.
Womit man im Bereich von Pflege weitaus weniger Notstand hätte, als heute und natürlich dafür sorgen würde, dass die jungen Leute nicht in allzu jungen Jahren nach kurzer Schulzeit, nach der Verkürzung der Studienzeit und insbesondere die jungen Männer, die erfahrungsgemäß in ihrem Alter immer 2-3 Jahre mehr brauchen, um die erforderliche Reife zu erlangen.
Dass diese eben mehr Zeit zur Reife hätten und dann sowohl auf den Universitäten, als auch in den Lehrstellen mit den Leuten leichter und auch für sich selbst besser mit dem Leben zurecht kommen würden.
* Insbesondere aber gäbe es die Partei nicht, deren Kreisvorsitzender sie,
Herr Nothing sind“, richtete er sein Wort an Herrn Nothing.
Dazu gab es Beifall und zwar nur zögerlich von den anderen Zuhöreren, ziemlich stark aber von den Zuhörern der AfD.
* „Die CDU wäre nach wie vor von der politischen Mitte bis zu konservativ-rechten Flügeln weithin der Champion.
* Die CDU hätte dann die SPD nicht so sehr kanibalisiert, dass man diese heute beinahe fast unter Naturschutz stellen müsste.
* Die SPD hätte noch ein eigenes Profil, mit Mitgliedern der linken Mitte und auch Mitgliedern der rechten Mitte und man könnte es sich immer noch leisten, so zu wählen, dass wir ein paar Jahre links regiert werden und ein paar Jahre rechts regiert werden, sodass der Bürger immer noch den Eindruck hat, tatsächlich eine Alternative zu haben.
Dies hat der Wähler aber leider größtenteils heute NICHT mehr und so bleibt die Alternative nur eine konservative Alternative.
„Und so“, schloss Professoer Patzelt seine Antwort, „bleibt der Wunsch der Vater dieses schönen Gedankens, denn auf mich hört ja KEINER!„
Herr Patzelt schloss die Veranstaltung mit der Hoffnung, dass ein Diskurs wieder möglich werden wird, allerdings sieht er dies auch in einer weiten Ferne, da die Gäben sehr tief gezogen wurden.
Durch die Sturheit der Altparteien, durch die Medienmache und durch eine Politik, die keine Kritik mehr zulassen will.
Ich möchte meinen Artikel darüber nun schließen, mit einem Eingangssatz eines Artikels von Alexander Grau in der Onlineausgabe des „Cicero“
„Freiheit, so hat man den Eindruck, wird zunehmend zur Freiheit der Gleichdenkenden.
Der Liberalismus ist zu einem Feind der Freiheit geworden.
Man predigt Toleranz, toleriert aber nur die eigene Meinung.
Die wertvolle Idee des Liberalismus wird so entwertet.“
Vielleicht sollten dies die so genannten Toleranten und jene, die der Meinungsfreiheit zugetan sein wollen, diese aber dem Andersdenkenden dann doch NICHT zugestehen wollen, nur weil es nicht die eigene Meinung ist einmal ÜBERDENKEN.
Der Vortrag von Herrn Professor Patzelt wäre für viele dieser so genannten Liberalen und Toleranten, vor allem aber auch die „Belehr-Medien“ ein Lehrstück in Sachen Toleranz und Meinungsfreiheit gewesen, doch deren Fehlen an diesem Abend sagt genau das über die Diskusbereitschaft der meisten Toleranzprediger aus, was wir von der AfD anprangern.
SIE WOLLEN SCHEINBAR NICHT DISKUTIEREN – SIE WOLLEN SCHEINBAR VERURTEILEN, WAS IHNEN NICHT PASST!
WER SICH JETZT ANGESPROCHEN FÜHLT – DEM EMPFEHLE ICH EIN UMDENKEN UND EINE GENERELLE DISKURSBEREITSCHFT – ANSONSTEN SIND DIE WORTE TOLERANZ UND MEINUNGSFREIHEIT AUS DEREN MÜNDERN EINE LEERE SPRECHBLASE!
Euer Matze Lentzsch
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